So, nach längerer Pause gehts jetzt wieder mit meinem Blog weiter.
Im Rahmen meiner Ausbildung zum Diplomierten Fleischsommelier, durften wir 3 Halbtage in dieser kleinen aber feinen Fleischerei verbringen. Fr. Steiner und Ihr Team brachte uns 13 angehenden Sommeliers das Thema Wursten, Fleischzerlegung, Wurstplattenlegen und Grillen näher. Es war ein sehr einprägsamer Besuch, mit endlich einmal umgedrehten Rollenbildern. Doris Steiner ist für die Zerlegung und Herstellung zuständig, Ihr Mann steht vorne und betreut Theke und Catering. Aus meiner Sicht ist der Familienbetrieb am richtigen Weg, sich gegen den Druck der Supermärkte zu behaupten. Hier wird Qualität, Fachwissen und Regionalität großgeschrieben! Toll zu sehen, mit welcher Leidenschaft hier an den Produkten gearbeitet werden. Die Lehrlinge werden aktiv eingebunden und durften uns auch schon eine Probe Ihres Wissens abgeben. Highlights waren sicher das wir an der Entstehung der „weltmeisterlichen“ Blutwurst teilnehmen konnten und auch unsere eigene Leberkäs Kreation erzeugen konnten. Mein Learning war, das ich das Thema Wursteurzeugung zu Hause im Augenblick sicher nicht versuchen werde, da auf Grund der notwendigen Hygiene und Maschinen, mir das viel zu kompliziert scheint. Da steht das Thema Fleischteile und Zerlegung viel weiter oben (aber auch hier ist das Thema Hygiene und Lagerung eine Thema, dazu in einem späteren Blogpost mehr dazu).
Es ist spannend zu sehen welche Vielfalt an Stücken aus einer Rind, Kalb und Schweinehälfte herausgeschnitten werden können und wie wenige ein durchschnittlicher Konsument eigentlich davon kennt…, noch viel weniger was man daraus zubereiten kann. Das Thema finde ich sehr spannend und würde das gerne vertiefen.
Am letzten Tag konnten wir dann verschiedene Produkte vergrillen und vekosten – hier war es spannend zu sehen wie Fledermaus, Rinds- oder Schweinsbackerl schmecken können und auch am eigen Gaumen erfahren konnten, warum man Rindfleisch reifen lassen MUSS! – Es droht sonst ein Kaugummiartiges Erlebnis….
Für mich war das sicher nicht der letzte Besuch bei der Fleischerei Steiner, die köstlichen Spezialitäten, die Philosophie in der Erzeugung und die Freundlichkeit, Offenheit und Bodenständigkeit haben mich überzeugt – durch Betriebe wie diese, sollte eigentlich das Fleischersterben abgewendet werden können, wenn der Konsument beginnt, diese Eigenschaften wertzuschätzen und sich wieder mehr Interesse an dem Produkt Fleisch, von dem er jedes Jahr fast 60kg zu sich nimmt, zeigt.
Ein sehr schöner Bericht ist übrigens auch im Falstaff Online nachzulesen.